Original Balance-Automat

Der „Original Balance-Automat“ wurde von der Leipziger Balance-Automaten G.m.b.H. ab 1. September 1926 fabrikmäßig hergestellt. Allein im Jahr 1926 fabrizierte die Firma über 7.000 Stück dieser Apparate mit einer Belegschaft von ca. 300 Mitarbeitern(1). Der Preis betrug damals 150 Mark pro Stück.

Nach dem Einwurf von 10 Pfennig musste man das Geldstück durch geschicktes Drehen der Spielscheibe in eine der beiden Gewinnfächer dirigieren. Bei Erfolg zahlte der Automat je nach getroffener Seite 20 (links) oder 30 Pfennig (rechts) aus.

Im Jahr 1927 kam es zu einem Verbot der Automaten, nachdem das sächsische Polizeipräsidium den Automaten als Glücksspiel eingestuft hatte. Angeblich soll von einem Konkurrenten der Firma ein völlig verstellter Balance-Automat zur Prüfung eingereicht worden sein. Eine erneute Prüfung eines anderen Modells schloss die sächsische Polizei zunächst aus.

Nach Angaben der Balance-Automaten G.m.b.H. soll ein gewisser Karl Langlotz, Vertreter von „Jentzsch & Meerz“, für die Prüfung des verstellten Automaten verantwortlich gewesen sein. Langlotz selbst vertrieb damals den Konkurrenzautomaten „Jemoc“ der Firma „Jentzsch & Meerz“(2). Dieser war ebenfalls seit 1926 auf dem Markt.

Der mit Automaten-Gutachten betraute Professor Kockel (siehe auch Artikel zu Kockels Arbeit) stufte den Automaten aufgrund seiner Manipulierbarkeit (bewegliche Schienen) und schlechten Verarbeitung ebenfalls als Glücksspiel ein.

Durch das Verbot blieb die Firma auf fast 6.000 fertig fabrizierten Automaten sitzen(1). Diese Automaten wurden später teilweise in andere Spielsysteme umfunktioniert und sehr preiswert verkauft (siehe Anzeige Bilder-Galerie).

 

1) Brief Rechtsanwalt Dr. Lempe, Dresden an das Ministerium des Inneren, Dresden vom 22. Januar 1927, Sächsisches Staatsarchiv Dresden

2) Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Leipzig, 20031 Polizeipräsidium Leipzig, Nr. PP-V 4018, S.246

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